2.Männer : Spielbericht (2011/2012)

Mit Auswärtssieg wieder einen Platz gut gemacht

Nach dem furiosen Derbysieg vor zwei Wochen, durch den eine hervorragende Ausgangslage für die restlichen vier Saisonspiele geschaffen wurde, reiste die junge VfB IMO Mannschaft mit viel Selbstvertrauen zum nächsten Gegner nach Schafstädt. Der Schwung sollte trotz der Spielpause mit in die Partie genommen werden. Wie schon beim Erfolg gegen den SV Merseburg 99 zeigte auch die Formkurve der Schafstädter seit Beginn der Rückrunde deutlich nach unten. Zuletzt Niederlagen gegen Raßnitz (0:3) und Neutz (0:1), fünf Spiele in Folge ohne Sieg, in der Heimtabelle Letzter, erst ein Sieg in der Rückrunde - darin liegt die Talfahrt der Germania begründet. Folglich rutschte die Elf von Trainer Hartmut Schmidt auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Trotz des derzeitgen Formhochs des VfB IMO warnte das Merseburger Trainergespann allerdings ihr Team, den heutigen Gegner zu unterschätzen. In den letzten beiden Jahren verließ man den Platz in Schafstädt zwei Mal als klarer Verlierer (2009/10: 0:2, 2010/2011: 0:6). Desweiteren werden die Schafstädter gewillt sein, sich für die herbe 1:7-Niederlage aus dem Hinspiel, was zugleich die höchste Saisonniederlage war, zu revanchieren. Nichtsdestotrotz machte sich der VfB IMO selbstbewußt mit dem klaren Ziel „Auswärtssieg“ auf die Reise, die drei Punkte sollten auf jeden Fall im Gepäck der Merseburger landen, um somit den aktuellen Tabellenplatz zu festigen, aber auch, um für den Rest der Saison noch einmal Druck auf den Vierten Schkopau (33 Punkte) und Raßnitz (34) auszuüben.

Bei schmuddeligen Regenwetter entwickelte sich ein relativ zerfahrenes Spiel. Die erste Halbzeit ist schnell erzählt: Schaftstädt konnte nicht, der VfB IMO Merseburg wollte nicht. Folglich gab es auf beiden Seiten so gut wie keine Torchancen. Der Ball wechselte ständig die Seiten, da die Fehlerquote einfach zu hoch war. Die Hausherren hatten durch zwei direkt getretene Freistöße kurz hinter der Strafraumlinie ihre zwei einzigsten Möglichkeiten im ersten Durchgang (15., 22.). Diese stellten Marcus Schellbach allerdings vor keinerlei Probleme, beide Schüsse parierte er sicher. Aus dem Spiel heraus konnten die Schafstädter das Merseburger Tor nicht in Gefahr bringen. Auf der anderen Seite hatte Benjamin Schilling nach einem Eckball von Raphael Eppert per Kopf die erste Chance für den VfB IMO (25.). Ein Schuss von Jan Freudenberg auf Höhe des linken Strafraumecks parierte Patrick Basus im Schafstädter Tor sicher (37.). Mit dem ersten zielstrebig und tempovoll hervorgetragenen Angriff über die linke Seite ging der VfB IMO kurz vor der Pause mit 0:1 in Führung (38.). Nevenko Gatzke spielte einen Steilpass in die Gasse zu Christian Wiesener, der den Ball präzise querlegte, sodass der nachlaufende und freistehende Stürmer Tom Binas aus fünf Metern problemlos einnetzen konnte. So einfach kann Fussball sein!!! Dies sollte aber auch der einzige gut herausgespielte Angriff der Gäste bis zum Pausenpfiff gewesen sein, mehr positives kann man der ersten Halbzeit leider nicht abgewinnen. Ein Spiel ohne Ball fand sogut wie gar nicht statt; keine Anspielpunkte für den Ballführenden; kaum Bewegung auf dem Feld; behäbiges, ja teilweise einschläferndes Auftreten - so konnte man die ersten 45 Minuten des VfB IMO zusammenfassen.

Dementsprechend deutlich war dann auch die Halbzeitansprache, in der genau diese Punkte kritisiert und angesprochen wurden. Unabhängig von der Führung konnte das Trainerteam mit dem bisherigen Auftreten ihrer Elf nicht zufrieden sein. Für die zweite Halbzeit nahm man sich vor, das Tempo deutlich zu erhöhen und bis in die Schlussphase auch hochzuhalten. Aufgrund der bisherigen Laufbereitschaft sollte dies keinem schwer fallen... ,-)

Durch einen Freistoß von Christian Wiesener, der von der Abwehr der Schafstädter abgewehrt werden konnte, verzeichneten die Gäste ihre erste Gelegenheit in Durchgang zwei. Den folgenden Nachschuss setzte Nevenko Gatzke neben das Tor (49.). Trotz dieser Chance hatte Schafstädt in den ersten zehn Minuten nach der Pause etwas mehr vom Spiel. Klare Möglichkeiten konnten sie sich aber dennoch nicht herausspielen, da das Offensivspiel größtenteils einfallslos war. Wenig Glück hatte Christian Wiesener bei einem 20m-Schuss, der nur wenige Zentimeter am Winkel vorbeiflog (60.). Durch eine Unachtsamkeit in der Merseburger Defensive kamen die Hausherren in der 62. Minute zum Ausgleichstreffer. Den Schuss von Carsten Scheler aus spitzen Winkel konnte Marcus Schellbach im Merseburger Tor noch parieren, doch sein Abwehrversuch landete genau vor den Füßen des nachlaufenden Kapitäns Christian Weber, der direkt einschob. Nun mussten die Gäste also wieder etwas tun, und langsam erwachten sie auch aus ihrer Letargie, wenn auch längst nicht zu vollster Zufriedenheit der Verantwortlichen. Nur vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer bekamen die Merseburger einen berechtigten Handelfmeter zugesprochen, nachdem sich ein Schafstädter Spieler selbst an die Hand schoss. Raphael Eppert übernahm die Verantwortung und verwandelte überlegt zur erneuten Führung. Dieses Gegentor, oder vielmehr die Entscheidung des Schiedsrichters, in dieser Situation einen Strafstoß zu geben, ließ die Konzentration bei den Schafstädtern nun vollends verloren gehen. Die Gäste hatten jetzt mehr Spielanteile und suchten die Entscheidung, ohne jedoch zu überzeugen. Nach einem klasse getretenen Freistoß von Christian Wiesener aus ca. 18 Metern sah Keeper Patrick Basus nicht glücklich aus. Tom Binas setzte nach und drückte den Ball endgültig über die Torlinie (75.) – 1:3. Die Germania hatte nun nur noch wenig entgegenzusetzen. In der 82. Minute erhöhte Christian Wiesener auf 1:4. Jan Freudenberg gewann auf Höhe der Mittellinie einen wichtigen Zweikampf, schaltete schnell um und passte in den Lauf des eingewechselten David Scharf, der mit Tempo Richtung Grundlinie dribbelte und präzise in den Strafraum zum Torschützen vorlegte. Freistehend schob er ohne Probleme ein. Nun war das Spiel natürlich entschieden, "der Zahn war den Schafstädtern gezogen". Der Gastgeber betrieb fünf Minuten vor Spielende lediglich noch etwas Ergebniskosmetik, indem Christian Weber nach einer Unkonzentriertheit der Innenverteidigung das 2:4 erzielen konnte.

Zusammenfassend und rückblickend keinesfalls ein schönes und engagiertes Spiel des VfB IMO Merseburg, dennoch wurden die angestrebten drei Punkte eingefahren. Man muss eben auch einmal solche Spiele gewinnen. Die Mannschaft ist sich - das zeigten bereits die ersten Gespräche nach dem Spiel - aber im Klaren, dass dieses Auftreten nicht dem vorhandenen Leistungsniveau und auch nicht den eigenen Erwartungen und Ansprüchen entspricht. Die nächste Möglichkeit, eine bessere Leistung zu zeigen, hat die Büchner/Gebhardt-Elf bereits am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Barnstädt (Anstoß: 15.00 Uhr, Sportplatz Am Ulmenweg).
Durch die 1:7-Schlappe der Schkopauer in Zscherben konnte man in der Tabelle einen weiteren Platz gut machen und rangiert nun drei Spieltage vor Schluss auf Platz 5, mit einem Punkt Rückstand auf Raßnitz (4.) und drei Zählern auf Sennewitz (3.).