2.Männer : Spielbericht (2014/2015)
28. Spieltag - 23.05.2015 15:00 Uhr
TSV Eintracht Lützen | VfB IMO Merseburg II | |||
3 | : | 2 | ||
(1 | : | 2) |
Aufstellung
D. Kresse (74' T. Kießhauer) |
N. Gatzke | ||
M. Nicolaus | |||
C. Luther | C. Wiesener (82' M. Merk) |
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M. Steigemann (90' M. Habesch) |
T. Caroli | ||
S. Harder | M. Kubisch | ||
C. Lück | |||
C. Köcher |
Spielstatistik
Tore
Christoph Lück, Christian WiesenerAssists
Christopher Luther, Christian WiesenerGelbe Karten
Nevenko GatzkeZuschauer
60Torfolge
0:1 (16') | Christoph Lück |
0:2 (34') | Christian Wiesener (Christopher Luther) |
1:2 (41') | TSV Eintracht Lützen |
2:2 (55') | TSV Eintracht Lützen per Elfmeter |
3:2 (90') | TSV Eintracht Lützen per Elfmeter |
Rückschritt, statt Schritt nach vorn...
Eigentlich sollte das Remis vom letzten Wochenende gegen den SSV Landsberg einen großen Schub gegeben haben, doch was der VfB IMO Merseburg in Lützen daraus machte, darüber konnte man nach dem Spiel einfach nur fassungslos sein. Eintracht Lützen hatte mit acht Punkten Rückstand auf Rotation Halle und drei noch ausstehenden Spielen nur noch theoretische Chancen, die Klasse zu halten. Ganz anders sah das beim VfB IMO aus, mit einem Sieg könnte man einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen, was Motivation genug sein sollte.
Dementsprechend couragiert begannen die Merseburger die Partie. Christopher Luther kam nach einem Eckball von Marko Nicolaus das erste Mal zum Abschluss, doch der Ball ging drüber (2.). Die Spielkontrolle lag klar auf Seiten der Gäste. Lützen stand sehr tief, ließ den Gegner bis zur Mittellinie ohne große Gegenwehr gewähren. Aus dieser optischen Überlegenheit resultierten jedoch nur selten Situationen, in denen man in die torgefährliche Zone eindringen konnte. Dazu fehlte einfach das Tempo, der Spielaufbau war viel zu behäbig. Der VfB IMO konnte dennoch in Führung gehen, doch dazu gehörte dann schon eine Portion Glück, denn eine Flanke von Christoph Lück wurde länger und länger und fiel schließlich über den Torwart hinweg ins lange Eck (16.). Den Gästen war das egal, die Führung auf des Gegners Platz sollte weiteres Selbstvertrauen geben. Knapp fünf Minuten später verweigerte der Linienrichter einen Treffer von Christopher Luther wegen Abseitsstellung. Nach einer halben Stunde hatte Lützen innerhalb einer Minute zwei gute Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Sebastian Krobitzsch vergibt aus zentraler Position die bis dato beste Möglichkeit. Wie man die Lützener Abwehr aushebelt, zeigten die Domstädter in der 34. Minute. Christopher Luther zog auf der linken Seite das Tempo an, legte auf Christian Wiesener quer, der bloss noch die Innenseite hinhalten musste und zum 0:2 einnetzte. Auch wenn die Leistung des VfB IMO keinesfalls überzeugend war, vom Ergebnis her lief bisher alles nach Plan. Lützen wollte und konnte nicht, die Gäste machten das Nötigste, führten auswärts mit 0:2. Nun sollte noch vor der Pause der Sack zugemacht werden. Zwei hundertprozentige Chancen dazu hatte Nevenko Gatzke in der 37. und 39. Minute. Zuerst stand er nach einem missglückten Schussversuch von Martin Kubisch frei vor Torwart Marcel Klingler, konnte ihn auch überwinden, doch die Kugel prallt an die Querlatte. Kurz darauf eine fast identische Situation, diesmal nach einem traumhaften Anspiel von Sebastian Harder. Wieder stand der Stürmer frei vor dem Torwart, und vergab. Kurz vor der Pause hätte die Partie also fast schon entschieden werden können. Doch sinnbildlich für die gesamte Saison bringt der VfB IMO seinen Gegner durch eigene Unzulänglichkeiten wieder zurück ins Spiel. Völlig unverständlich öffnen die Gäste kurz vor der Pause die Abwehr, was David Hübner nach Vorlage von Sebastian Krobitzsch ausnutzt und per Schuss an den rechten Innenpfosten den 1:2-Anschlusstreffer erzielt (41.).
Die zweite Halbzeit begann so, wie die erste beendet wurde. Die Merseburger gaben das Spiel vollkommen aus der Hand, rannten teilweise planlos nach vorn und warfen fast das komplette taktische Konzept über den Haufen. Lützen wusste gar nicht, wie ihnen geschieht, plötzlich ertönte nach einem Körperkontakt im Merseburger Strafraum ein Pfiff – Elfmeter. Stephan Herrmann verwandelte den Penalty unhaltbar und erzielte somit den 2:2-Ausgleichstreffer. Nun verloren die Merseburger völlig den Faden, ließen sich auf Diskussionen mit dem Schiedsrichterteam ein und ließen die Konzentration auf das Eigentliche – Fußball spielen – vollkommen vermissen. Es dauerte 20 Minuten, ehe der VfB IMO mal wieder selbst torgefährlich wurde. Wiederholt wurde völlig unverständlich ein regelkonformes Tor von Christian Wiesener abgepfiffen, nachdem er einen Pass von Christopher Luther erlief und erfolgreich im Tor unter brachte. Wenig später parierte Marcel Klingler zwei Mal großartig, zuerst gegen Christopher Luther, dann gegen einen direkten Freistoß von Marko Nicolaus, und hielt sein Team damit weiterhin im Spiel. Dies war es dann aber vorerst auch schon mit nennenswerten Offensivaktionen, die Gäste vertieften sich mehr und mehr in ihre lethargische Spielweise. Lützen gelang es jedoch bislang nicht, dies zu bestrafen, obwohl die Domstädter offensichtlich darum bettelten. In der 83. Minute tauchte Christopher Luther nach einem Pass von Christian Wiesener plötzlich allein vor dem Lützener Torwart auf, doch auf Höhe der Strafraumgrenze machte er sich groß, stellte sich dem Merseburger entgegen und blieb im 1 gegen 1 Sieger. Diese Szene löste scheinbar noch einmal ein Hallo-Wach-Effekt aus, Christopher Luther setzte sich auf der linken Seite durch, kommt zur Flanke, in die der eingewechselte Tim Kießhauer hereinspringt. Sein Kopfball geht aber leider am langen Pfosten vorbei. In der Schlussminute kam es dann noch zum i-Tüpfelchen. Durch ein katastrophales Zweikampfverhalten auf der linken Seite konnte ein Lützener Spieler in den Strafraum eindringen und den Ball vor das Tor spielen. Im Fünfmeter-Raum kam es zum Zweikampf, den Schiedsrichter Oliver König mit einem Pfiff unterbrach – erneut Elfmeter. Die Emotionen kochten hoch, doch Stephan Herrmann ließ sich davon nicht beirren, verwandelte wiederholt sicher und sorgte somit in der Schlussminute für das 3:2.
Sprachlose Gesichter nach dem Abpfiff auf Seiten der Merseburger, die sich nach dem Blick auf die restlichen Ergebnisse des Spieltages versteinerten. Alle direkten Konkurrenten haben ihre Spiele gewonnen; die vor dem Spiel gute Ausgangslage hat sich die Mannschaft durch diese miserable Leistung selbst kaputt gemacht.
Bedenklich, dass manch Spieler auf den Weg in die Kabine ein höheres Tempo an den Tag legte, als in 90 Minuten zuvor auf dem Feld. Scheinbar waren die aktuellen Bundesliga-Ergebnisse und die neuesten Facebook-Nachrichten in diesem Moment wichtiger!!!